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Trabi



 
 

Trabant 601 - DDR Commercial



Der Trabant war eine Baureihe des Herstellers VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau DDR. Der anfänglich als sparsam und robust geltende, später aufgrund fehlender Innovationen jedoch hoffnungslos veraltete Trabant steht beispielhaft für den Aufstieg und den Zerfall der DDR-Wirtschaft. Bis zur Wende galt der Besitz eines Trabant dennoch als Statussymbol, nach 1990 verschwand das Fahrzeug jedoch schnell von den Straßen.
Zwischen 1957 und 1991 wurden insgesamt 3.051.385 Fahrzeuge der „Trabant“-Baureihe produziert. Beim deutschen Kraftfahrt-Bundesamt waren zum 1. Januar 2005 noch rund 67.000 Fahrzeuge registriert.


Heute gilt der „Trabi“ als Kultauto, das in verschiedenen Fanclubs gewürdigt wird.



Den ersten Prototyp des „P 50“ getauften Modells stellte das Forschungs- und Entwicklungszentrum aus Karl-Marx-Stadt noch im selben Jahr vor. Die Karosserie war zum Teil aus Duroplast – einem Kunststoff aus Phenolharz und Baumwolle – gefertigt. Das Modell war jedoch kein Erfolg: Da man mit Duroplast noch keine Erfahrung hatte, benötigte man immer noch viel Blech zur Beplankung des Wagens. Außerdem bot die Rückbank viel zu wenig Platz, um das Auto als Familienwagen verkaufen zu können. Daraufhin übernahm das Automobilwerk AWZ Zwickau die Weiterentwicklung. Man beschloss, ein Übergangsmodell unter der Bezeichnung P 70 zu bauen mit dem Ziel, neue Erkenntnisse über die Duroplastverarbeitung zu gewinnen und die Pläne für den P 50 zu überarbeiten.



  1957 wurde bei AWZ schließlich eine Nullserie von 50 Fahrzeugen gebaut. Im selben Jahr startete die Sowjetunion erfolgreich ihren Satelliten, noch vor den USA. Der Name „Trabant“ wurde im Rahmen einer Umfrage gefunden; er bedeutet Begleiter oder Weggefährte, ebenso wie das russische Wort Sputnik. Der Trabant, der schließlich auf der Leipziger Messe vorgestellt wurde, überzeugte das Publikum. Gelobt wurden der geräumige Innenraum, die großen Fensterflächen sowie das stimmige, dem Geschmack der Zeit entsprechende Design. Der 500 cm³ kleine Zweitakt-Drehschiebermotor leistete zwar nur 13 kW (18 PS), doch dies war in den 1950ern für einen Kleinwagen durchaus akzeptabel. Um genügend Kapazitäten für eine Großserienproduktion des Wagens zu erlangen, fusionierte man die beiden Werke AWZ (vormals Audi) und Sachsenring (vormals Horch) zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau. Seitdem zierte das geschwungene „S“ den Bug des Trabanten. Der ab 1959 auch als „Trabant 500“ bezeichnete Wagen wurde zunächst stetig weiterentwickelt und erhielt ein synchronisiertes Getriebe sowie einen überarbeiteten Motor, der weniger Schmiermittel benötigte (Gemisch 1:33 statt 1:25). Außerdem erschienen eine Variante als Trabant Kombi und das zwei- bzw. dreifarbige Modell „Sonderwunsch“ mit geschwungener Zierleiste.



Mit dem Modelljahr 1963 wurde der Trabantmotor grundlegend überarbeitet. Durch größere Zylinderbohrung wurde der Hubraum von 494 auf 599 cm³ erhöht und eine Leistungssteigerung auf 17 kW (23 PS) erreicht. Äußerlich entsprach der Wagen jedoch nicht mehr recht dem Zeitgeschmack – die Fünfziger waren vorbei. Die Zierleisten des „Sonderwunsch“ wurden gerade. Ansonsten ließ sich der neue Trabant nur durch den hinzugefügten Schriftzug „600“ am Heck erkennen. Die Autobauer bei Sachsenring waren mit diesem Stand nicht zufrieden und konstruierten eine neue Karosserie, die auf die Bodengruppe des 600 gebaut werden konnte.



Die neue Karosserie, die ab 1964 in Serie gebaut wurde, kam in der Bevölkerung gut an. Sie gefiel durch ihre geraderen Linien und die angedeuteten Flossen am Heck. Der Trabant wurde insgesamt 18 cm länger, dabei aber 5 kg leichter. Ein Jahr später erschien auch der Kombi „Trabant 601 universal“ mit umklappbaren Rücksitzen und einer Kapazität von 1.400 l.
Der Zweitaktmotor, der den Trabant antrieb – und dessen konstruktive Ursprünge bei den drehschiebergesteuerten DKW Motorrad-Rennmotoren der 30er Jahre lagen – drohte derweil mehr und mehr zu veralten. Zwar lag er mit seiner Leistung von 17 kW noch immer auf dem Niveau seiner Klasse, der „Ente“ mit 12 kW und dem „Käfer“ mit 25 kW, jedoch setzte selbst das sozialistische Ausland inzwischen auf die deutlich leisere und kultiviertere Viertakt-Technik.
 


Bei Sachsenring sah man daher eine Bauzeit des Trabant 601 bis 1967 vor. In der Zwischenzeit entwickelte man eine halbautomatische, elektrohydraulische Kupplung (Hycomat), einen verbesserten Motor mit 19,1kW (26 PS) und eine hauptsächlich für die NVA vorgesehene „Kübel“-Variante, ab 1978 auch als zivile Variante „Tramp“ erhältlich. Den zivilen Tramp gab es allerdings nicht in der DDR zu kaufen, vielmehr war er für Exportzwecke u.a. nach Griechenland vorbehalten.
Zu dem für 1968 vorgesehenen Nachfolger kam es jedoch nicht. Auch weitere Projekte in den 1970ern verliefen im Sande, da sie politisch nicht gewollt und wirtschaftlich schwer zu realisieren waren.
Stattdessen wurde der Trabant 601 im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten weiterentwickelt. Nennenswert sind die Einführung einer Zweikreisbremsanlage, die Umstellung auf 12 V Bordspannung und H4-Scheinwerfer sowie der Einbau einer elektronischen Zündanlage.
Da auch in anderen Autowerken des Ostblocks die Entwicklung bis Mitte der 80er Jahre weitgehend stillstand, konnte der Trabant im Straßenverkehr der DDR auch am Ende seiner Zeit gut mithalten. Dennoch konnten die wenigen meist oberflächlichen Veränderungen des Modells die Bürger nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 601 in den 26 Jahren seiner Produktion hoffnungslos veraltete.



Nach mehreren fehlgeschlagenen Projekten zeichnete sich Mitte der 80er schließlich die Entwicklung eines neuen Modells ab. Die IFA erwarb von Volkswagen die Lizenz zum Nachbau ihres im Polo eingesetzten 1,3-l-Viertaktmotors. Dieser sollte zunächst im Wartburg, anschließend im Trabant und schließlich im Barkas eingebaut werden. Bevor der neue Motor gefertigt werden konnte, mussten jedoch zunächst etwa 7,96 Mrd. Mark für Kauf und Bau der nötigen Maschinen und die Umstrukturierung der bisherigen Produktion investiert werden.
Für den neuen Trabant blieb nur noch wenig Geld zur Erneuerung des Modells. Die zunächst favorisierte Karosserie eines Prototyps wurde abgelehnt. Stattdessen verbarg sich die modernisierte Technik in einem nur im Detail veränderten Äußeren. In Anbetracht des veralteten Fahrwerks sah man sich zudem gezwungen, den Hubraum des Motors auf 1,1 Liter zu verkleinern, um die Leistung zu begrenzen und die Höchstgeschwindigkeit zu senken.
Das Modell wurde im Herbst 1989 vorgestellt und sollte 18.900 Mark kosten. Der Wagen wurde allerdings nicht freudig angenommen. Nach 26 Jahren und bei einer Preissteigerung um 6.000 Mark wollte man ein Auto, das Weststandards so sehr hinterherhing, nicht mehr akzeptieren. Als im Mai 1990 die Produktion des als „IFA Trabant 1,1“ bezeichneten Wagens in Serie ging, war der Vertrag zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion mit der Bundesrepublik bereits unterzeichnet. Dem Image und der Technik westeuropäischer Autohersteller hatte der Trabant nichts entgegenzusetzen.
Neben der klassischen Modellen Limousine und Universal (früher Kombi) wurde der 1,1 auch als Tramp, einer offenen Variante mit Faltdach ähnlich dem Kübelwagen, und einem Pick-Up angeboten.
Auch die Vermarktungsversuche als „Fun Car“ für unter 6.000 DM schlugen fehl. Nach nur zwölf Monaten verließ der letzte „1,1“ das Werk. Am 30. April 1991 endete nach 33 Jahren die Produktion des Trabant und mit ihm der Fahrzeugbau bei Sachsenring.



Geht bald ein «New Trabi» in Serie? 

Miniaturmodell-Hersteller Herpa präsentiert Modell im Maßstab 1:10


Der Miniaturmodell-Hersteller Herpa will den DDR-Kleinwagen Trabi in moderner Form wieder auf die Straße bringen. Zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main (13. bis 23. September) will der nach eigenen Angaben führende Markenhersteller von Auto- und Flugzeugmodellen einen ersten Entwurf eines möglichen neuen «Trabi» vorstellen - eine hellblaue Karosse mit weißem Dach im Maßstab 1:10.

Für die weitere Entwicklung der «Trabi»-Neuauflage setzt das 1949 gegründete Unternehmen mit Sitz im mittelfränkischen Dietenhofen auf die Beteiligung der Messebesucher und Automobil-Liebhaber: Sie sollen ihre Meinung zum neuen Modell beisteuern und somit entscheiden, ob und wie der Trabant in moderner Form wieder gebaut wird. Die Herpa Miniaturmodelle GmbH, die sich die Rechte an der Marke «Trabant» gesichert hat, kennt sich mit dem Kultobjekt «Trabi» aus: Die Firma hat bereits mehrere hunderttausend Exemplare des altbewährten Modells im Maßstab 1:87 produziert.

 


 
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